Archäologische Bodenerkundungen entlang der Verbindungsbahnstrecke

Im Bereich Titlgasse werden seit heute Vormittag archäologische Bodenerkundungen und Grabungsarbeiten durchgeführt.

Bereits bei den Errichtungsarbeiten der Verbindungsbahnstrecke ab 1860 wurden im Bereich der Titlgasse urzeitliche Knochen- und Steinwerkzeuge gefunden. Bei Infrastrukturarbeiten zwischen dem Roten Berg und dem Küniglberg kommt es immer wieder zu Funden antiker Relikte aus der Römerzeit. 1892 erfolgte in der Sauraugasse der bislang größte Fund von Gräbern aus der Römerzeit in diesem Gebiet. 1957 wurden entlang der Verbindungsbahntrasse ein reich verzierter Peitschenknauf, Tongefäße und dreiflügelige Pfeilspitzen aus Eisen gefunden, die auf Gräber von Reitern aus der Awarenzeit schließen lassen.

„Die Untergrunderkundungen entlang der Verbindungsbahntrasse in Vorbereitung des Projektes ,Verbindungsbahn Neu‘ könnten zu neuen Erkenntnissen über die Siedlungsgeschichte zwischen Rotem Berg und Küniglberg in der Frühzeit oder aus der Antike führen. Es muss jedenfalls sichergestellt werden, dass es durch die Bautätigkeit nicht zur Zerstörung wichtiger Funde kommt“, so Bezirksvorsteherin Silke Kobald am Dienstag.

Der Rote Berg trägt seinen Namen aufgrund des eisenoxidhaltigen Gesteins, das dort zu Tage tritt. Überreste vorübergehender Niederlassungen in diesem Gebiet lassen sich bereits seit der Eiszeit nachweisen. Am Flohberg, einer kleinen Erhebung im Bereich der heutigen Gobergasse, wurde bereits in der Frühzeit ein jungsteinzeitliches Bergwerk betrieben. In der Römerzeit verlief eine Wasserleitung zwischen Küniglberg und Rotem Berg, ebenso wurden Ende des 19 Jahrhunderts Überreste von Häusern und Gräber gefunden.

[26.03.2019]

Downloads

Top